2010 recycelt die Mode die Heißen Höschen der Siebziger Jahre. Junge und nicht mehr ganz so junge Mädchen führen vor, was Mutter Natur so alles zur Gestaltung des weiblichen Beines einfällt. Zu sehen sind konische Formen – sie erinnern jahreszeitgemäß an Eistüten - , achterförmig gebogene, x-förmige und viele, die beweisen, dass wir unsere Kinder schon im Babyalter sehr gut und vitaminreich ernähren. Sagen wir es ruhig: Stampfer treten selbstbewusst aus den Shorts hervor. Besonders apart kommen sie zur Geltung, wenn die jungen Damen Flipflops und Ballerinas tragen. Der Watschel-Effekt erfährt so eine unterstützende Verstärkung. Graduell abgestufte Bräunung zeigt, wer noch in die Schule geht, fleissig das Bräunungstudio besucht, oder schon einige Zeit auf Malle oder im Freibad verbracht hat. Die Skala reicht von bürobleich bis knusperbraun. Wir wollen nicht näher darauf eingehen, wie es aussieht, wenn sich die shorttragenden Mädels in Bus und Bahn hinsetzen und die Beine übereinanderschlagen, nein, wir wollen es nicht.
Erst recht nicht wollen wir die bei Damen mehr oder weniger leicht fortgeschrittenen Alters in kurzen Röckchen und Höschen ans Licht kommenden Besenreiser, Sulzknie und erste oder zweite Stadien der Cellulite am Oberschenkel erwähnen. Nein, wir wollen es nicht.
Aber die Herren wollen wir unbedingt noch erwähnen. Jedes Jahr dasselbe Phänomen: Beim ersten Sonnenstrahl ziehen – und hier sind es leider meistens ältere Jahrgänge – Männer ihre kurzen Hosen aus dem Schrank. Teilweise mit verheerenden Folgen. Zutage treten Knödelwadeln, Krampfadern, Stachelhaare, mit den Jahren stark gedürrte Sehnen, Narben (von der Knieoperation), "kräftige" Haxen, o-förmig gebogen ... . Besonders sehenswert in Kombination mit Socken und Gesundheitssandalen.
Große Bitte: Bitte vor dem Auftritt in der Öffentlichkeit k r i t i s c h in den Spiegel schauen! Danke, danke, danke.
Doris Losch