Wie man einen möglichen Weg beschreiten könnte, seine Seele wiederzufinden und dadurch seelisch gesundet, wollen Mira und Conrad Mayer in ihrem Buch "Die Botschaft der Seele" aufzeigen. Dabei fungiert Mira Mayer als Medium, die mit ihrer spirituellen Fähigkeit, dem "Trancesprechen", den Zweifeln ihres eigenen Intellekts zu Leibe rückt. Mit fortschreitenden Erfolgen, wie sie versichert.
Noch immer ist es so, dass Diagnose und Therapie körperlicher Erkrankungen einen weitaus höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft haben als seelische Erkrankungen. Von daher betrachtet gehört allerhand Mut dazu, das Tabuthema des Trancesprechens in die Öffentlichkeit hinauszutragen. Als unbedarfter Außenstehender neigt man spontan dazu, von Hokuspokus, Esoterik, Fantasiewelt oder Religionsersatz, schlimmstenfalls von "ein Fall für den Psychiater" zu sprechen.
Im Fall von Mira und Conrad Mayer ist es daher besonders bemerkenswert; denn beide gelten als komplett ernst zunehmende Menschen – sie vielleicht ein wenig verträumt und sensibel, er analytisch und sachlich-nüchtern denkend, kurz ein Ehepaar, dem man nie zutrauen würde, "so etwas" wie Meditation, Trancesprechen und Aufzeichnen von Botschaften ernsthaft zu betreiben. Und dennoch haben sie es getan, wie sie mit dem gemeinsamen Buch beweisen.
Dem spirituellen Phänomen, dass ein Medium in einer Art Halbtrance Botschaften durchgeben kann, mag man sehr skeptisch gegenüberstehen. Wer vermag dies - wissenschaftlich betrachtet – wirklich zu widerlegen, strikt zu verneinen?
Fazit: Solange die Inhalte der Botschaften niemandem zu schaden vermögen, sondern auf innere Harmonie, Seelenfindung und Seelenfrieden abzielen, solange kein Fanatismus dahintersteckt oder der Wille, andere Menschen beherrschen zu wollen – mag jeder tun und lassen, wie es ihm beliebt.
Inwiefern man in unserer heutigen, durch und durch technisierten Welt, die vollgepfropft ist mit Logik, Sachlichkeit und wissenschaftlichem Anspruch, auch paranormale Eigenschaften akzeptieren kann, bleibt allerdings jedem Einzelnen überlassen. Letztendlich handelt es sich bei "Channeling" um ein Phänomen, mit dem der Mensch, den es betrifft, selbst fertig werden muss.
Bleibt eben doch nur, angesichts der eigenen Sprachlosigkeit, sich auf den guten alten Shakespeare zu beziehen. Er lies bereits um 1600 Hamlet weitsichtig philosophieren: "Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als eure Schulweisheit sich träumt."
Brigitte Karch