Er findet das ganz normal. Nun, und warum auch nicht. Der junge Mann meint, er hoffe auf eine bessere Welt, in der jeder jede(n), wirklich jede(n) heiraten könne, virtuell oder echt echt. Oder vielleicht fiftyfifty, also etwa Showgrößen, die zwar echt sind, aber denen man im Leben nie begegnen wird.
Ja, da schauen wir uns doch gleich mal um. Wie wäre es mit George Clooney. Oder Brad Pitt. Oder für die Herren: Angelina Jolie, Heidi Klum. Schon verheiratet? Macht nix, virtuelle Zweit-, Dritt- etc. Ehen sind nicht verboten, jedenfalls weiß man in Karlsruhe nichts davon. Wie geht das mit der Hochzeitsreise? Kein Problem: Man nehme ein Handy, lade ein Foto der/des Betreffenden hoch, nehme ein zweites Handy, fotografiere damit das Foto vor einer Sehenswürdigkeit wie dem Eiffelturm o.ä. Voilà. Will man/frau selber mit drauf, ist das heutzutage mit einfachen elektronischen Mitteln auch keine Kunst. Müssten nur noch findige virtuelle Standesämter virtuelle Urkunden (gegen virtuelle Gebühr?) ausstellen. Dann könnte frau beim nächsten Treff mit Freundinnen angeben: Hier, meine Heiratsurkunde und hier, mein Hochzeitsfoto mit George Clooney, ätsch.
Bloss, wie geht das mit dem Nachwuchs? Eben auch virtuell. Und wer verwitwet, begräbt den Liebsten/die Liebste virtuell. Virtuelle Friedhöfe gibt’s ja schon.
Doris Losch