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Privatbrauereien feiern mit Tag des Bieres das 500jährige Jubiläum des Reinheitsgebotes

16.04.2016

 


 

 

Dies war der Höhepunkt und Schlusspunkt zahlreicher Vorstöße, alle mit dem gleichen Ziel, ein qualitativ hochwertiges Grundnahrungsmittel zur Versorgung der Bevölkerung zu sichern. Regionale Vorschriften gab es zuvor beispielsweise in Augsburg (1156), Nürnberg (1293), München (1363) oder 1447 für Regensburg. 


Bier durfte nach dem Reinheitsgebot nur mit Malz, Hopfen und Wasser hergestellt werden. Die Hefe wurde damals nicht sonderlich erwähnt, denn man kannte sie so nicht, Hefesporen aus der Luft führten damals spontan zur Gärung. Erst später gelang es, Hefe zu züchten, um eine gleichbleibende Bierqualität zu sichern.

Mit dem bayerischen Reinheitsgebot ist damit seit Jahrhunderten auf eines Verlass: Bier besteht aus Hopfen, Gerste, Hefe, Wasser und sonst nichts. Dass dieses Gebot keine Eintönigkeit bedeutet, zeigt der deutsche Biermarkt: Brauereien, davon allein 626 in Bayern, rund 280 in Franken produzieren mehr als 4.000 verschiedene Biere.

Alle vier Rohstoffe tragen zur Vielfalt bei:
Malz: Es gibt mehr als 80 Malzsorten, helle Malze und ganz dunkle aromatische, wie etwa Röstmalz. Am häufigsten kommt Gerstenmalz zum Einsatz; Weizen, Dinkel oder Roggen können ebenfalls vermälzt werden.
Hopfen: Die faszinierende Heilpflanze Hopfen birgt zweitausend (!) Inhaltsstoffe. 180 unterschiedliche Hopfensorten würzen das Bier mit herrlichem Aroma und liefern feine Bittere.
Hefe: Über 100 Hefestämme schaffen viele Geschmäcker. Obergärige Weißbierhefe bringt Fruchtaromen ins Bier. Untergärige Hefe hält sich dagegen vornehm zurück.
Wasser … ist nicht gleich Wasser. Brauwässer sind der Hauptbestandteil eines jeden Bieres. Sie unterscheiden sich je nach Region durch die völlig unterschiedlichen Zusammensetzungen der Mineraliengehalte.

Private Brauereien lassen dem Bier noch Zeit
Traditionelle Methoden sind weder Spleen noch Luxus – derart gebraute Biere sind einfach mehr wert und schmecken besser. Lange Reifung bei niedrigen Temperaturen ermöglicht eine ausgewogene Aromabindung und führt zu einer feinen Rezenz. Aber traditionelle Herstellung und regionale Rohstoffe privat gebrauter Biere haben ihren Preis.

Das Jubiläum wird an vielen Orten gefeiert, ein kleiner Auszug:

  • Kleine Brauer – große Biere:

Gemeinschaftsaktion bayerischer und österreichischer Brauereien der Region Inn-Salzach am 23.4.2016 in Graming bei Altötting

  • Tag des Bieres der Regensburger Stadt- und Landkreisbrauereien 22.-24.4.2016

  • Tag des Bieres der Bamberger Brauereien 22.-24.4.2016

  • Kleinbrauermarkt in Ulm am 22.-24.4.2016 mit 12 Brauereien

  • Amberger Bierfest 23.-24.4.2016

 

Daneben finden zahlreiche weitere Veranstaltungen statt, siehe auch den Festekalender auf der Website der Privaten Brauereien. Und im Juli vom 22.-24. Juli 2016 ist das größte Festival der beiden Verbände Private Brauereien Bayern und Bayerische Brauerbund mit mehr als 120 Brauereien.

Weitere Informationen auch unter:
www.500Jahre-reinheitsgebot.com
www.private-brauereien.de

 

Titelbild: Regensburg, Arnulfplatz. Foto: Brigitte Karch