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bgbm zeigt Sonderausstellung „Kaffee. Ein globaler Erfolg“

26.05.2013

Die Sonderausstellung „Kaffee. Ein globaler Erfolg.“ im Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin-Dahlem (bgbm) steht ganz im Zeichen des beliebtesten Getränks der Deutschen: Kaffee! Von den Kaffeewäldern Äthiopiens zu den Plantagen in Afrika, Asien und Lateinamerika, vom türkischen Mokka zum „Coffee to go“ spannt sich der unterhaltsame Erzählbogen, untermalt mit einer Fülle von botanischen, ethnographischen und kulturhistorischen Objekten.

Coffea arabica: eine Story der Vielfalt
Coffea arabica ist die wirtschaftlich bedeutendste unter den über hundert verschiedenen Arten der Gattung Kaffee. Kultiviert werden weltweit jedoch nur einige wenige genetische Varianten. Im Ursprungsgebiet der Pflanze, dem Südwesten des ostafrikanischen Landes Äthiopien, ist dagegen eine reiche und einzigartige genetische Vielfalt vorhanden. Um diese wertvolle Ressource auch für zukünftige Generationen zu erhalten, müssen die letzten Lebensräume des Arabica-Wildkaffees in den äthiopischen Bergregenwäldern erforscht und nachhaltig geschützt werden.

Im Zentrum der Ausstellung: Äthiopische Kaffeewälder
Im Zentrum der Ausstellung steht die Heimat des Kaffees: in einer Raum- und Klanginstallation kann man Coffea arabica und ihren natürlichen Lebensraum, die äthiopischen Bergregenwälder, erleben. Aktuelle Forschungsprojekte und Schutzprogramme für die durch Abholzung in ihrer Existenz bedrohten äthiopischen Kaffeewälder werden vorgestellt. So entstand beispielsweise das UNESCO-Biosphärenreservat „Yayu Coffee Forest“ auf der Basis einer langjährigen wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen äthiopischen und deutschen Partnern. Besonders gewürdigt wird das Engagement des Environment and Coffee Forest Forum (ECFF). ECFF setzt sich als eine der zentralen Organisationen in Äthiopien für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der letzten verbliebenen Kaffee-Wälder ein.

Epochenreise durch Kaffee-Kultur und Handel
Um den äthiopischen „Kaffeewald“ gruppieren sich weitere Ausstellungsteile mit vielen kulturhistorischen und ethnographischen Objekten sowie Geschichten zu Kaffee-Kultur und Kaffeeanbau in Afrika, Asien und Lateinamerika. Ein großes Themenspektrum und viele Mitmach- Stationen bieten Unterhaltsames und Nachdenkliches für die ganze Familie. Was steckt hinter den verschiedenen Kaffeezertifizierungen? Wie entwickelt sich der tagesaktuelle Weltmarktpreis von Rohkaffee? Was verbindet die Kaffeebohne mit dem Farbstoff Indigo? An epochentypischen Kaffeetischen vom osmanischen Kaffeehaus bis zur modernen Kaffeebar kann Platz genommen und ausprobiert werden: Kaffeetüten stempeln, Aromen riechen und unterscheiden oder Kaffeemusik lauschen. In einem eigenen Ausstellungsraum werden die Besucher auch in die Geheimnisse der äthiopischen Kaffeezeremonie eingeweiht.

Kaffeepfad durch den Botanischen Garten
Passend zur Kaffeeausstellung im Botanischen Museum führt ein Kaffeepfad durch den Botanischen Garten. Er reicht von den lebenden Kaffeesträuchern im Tropischen Nutzpflanzenhaus bis zu den Kaffeeersatzpflanzen in der systematischen Abteilung im Freiland. An 15 Stationen werden Verwandte, Nachbarn und Konkurrenten der Kaffeepflanze vorgestellt.

Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog- und Essayband mit allen deutsch- und englischsprachigen Ausstellungstexten. Ein vielfältiges Rahmenprogramm begleitet die gesamte Ausstellungszeit mit exquisiten Kaffeeverkostungen, Führungen und Vorträgen. Gruppenführungen können zu individuellen Zeiten vereinbart werden.
(Quelle: Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin-Dahlem)

Weitere Informationen:
www.bgbm.org/...
(Der Link wurde am 26.05.2013 getestet.)

Bildtext (l.): Kaffeepflückerin in Yayu, Äthiopien. Foto: © T. W. Gole, Environment and Coffee Forest Forum, Addis Ababa.
Bildtext (r.): Bis Ende des 18. Jahrhunderts goss man den Kaffee zum Trinken aus der Tasse in die Unterschale. Die Rokoko-Dame auf Louis-Marin Bonnets Druck von 1774 spreizt dazu in unnachahmlicher Eleganz ihren kleinen Finger. Foto: © Wellcome Images