Brikada - Magazin für Frauen

Brikada

Jacobs University: Bessere Kühlung schützt leicht verderbliche Lebensmittel

27.04.2011

Als Fehlerquellen identifizierten sie vor allem mangelhafte Kommunikation und ungenügende organisatorische Verzahnung an den Schnittstellen beim Warentransport.

Braun verfärbte Bananen, gelblicher Brokkoli, matschige Erdbeeren – an der Gemüsetheke sind sie nicht gern gesehen. Schon geringe Temperaturschwankungen während des Transports reichen aus, um die Qualität von empfindlichen Frischeprodukten stark zu beeinträchtigen. Vom Käufer verschmäht landen sie dann auf der Müllkippe.

Um zu untersuchen, wie und wo die Produkte geschädigt werden, werteten die Jacobs-Forscher über 100 Literaturquellen aus. „Kritisch wird es immer an den Schnittstellen innerhalb der Transportkette“, sagt Doktorandin Verena Brenner, die an der Seite von Michael Hülsmann, Jacobs Professor for Systems Management, die Wege leicht verderblicher Lebensmittel erforscht. Beim Umladen, so die Wissenschaftlerin, sei das Produkt oft schädlichen Temperaturschwankungen ausgesetzt, da an vielen Umschlagplätzen die Kapazität an Klimavorrichtungen nicht ausreiche, um alle Waren vor Hitze oder allzu frostigen Temperaturen zu schützen.

Ein verbessertes Kühl-Management wirkt nicht nur Verschwendung und wirtschaftlichen Einbußen entgegen; es hätte auch positive Auswirkungen auf die Umwelt. „Jede verfaulende Lebensmitteleinheit setzt das 4,5-fache ihrer Menge an klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid frei. Diese Emission könnte vermieden werden. Außerdem sinken Energie-, Wasser- und Kunstdüngerverbrauch, wenn aufgrund geringer Wegwerfquoten auch weniger Lebensmittel angebaut werden müssen“, so Brenner.

Nach Meinung der Jacobs-Forscher ist eine deutliche Verbesserung der Kühlketten-Effizienz oft schon mit geringem Aufwand möglich.

Weitere Informationen:
www.jacobs-university.de

(Der Link wurde am 27.04.2011 getestet.)