München. - Abt Peda Maria Sonnenberg von der Benediktinerabtei Plankstetten/Oberpfalz faltet die Hände, aus dem Wurstkessel eines „Wärschtla-Mos“ entquillt eine weiße Weihrauchwolke … doch halt, es ist heißer Wasserdampf, der die typischen deftigen Hofer „Wärschtla“ warmhält, mit denen die Gäste der Vorstellung von „100 Genussorte in Bayern“ gleich gefüttert werden.
Präsentiert hat das soeben erschienene Buch Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. „Bayern ist stolz auf seine wunderbaren Spezialitäten und auf die Menschen, die sie erzeugen, auf die mit den Genüssen verbundene Tradition und Kultur“.
„100 Genussorte in Bayern“ listet die „Wärschtla-Männer“, die seit Ende des 19. Jahrhunderts hungrige Hofer mit ihrer Spezialität versorgen, unter dem Kapitel „Die Wurst-Botschafter“ auf. Wer hungrig das Buch durchblättert, wird mit Gewissheit noch hungriger und will am liebsten gleich die nächstgelegenen Genuss-Ziele ansteuern.
Bayern ist tutto completto abgedeckt, Ober-, Unter- und Mittelfranken, Schwaben, Ober- und Niederbayern und die Oberpfalz sind ausführlich gewürdigt. Neben den verschiedenen regionalen und lokalen Schmankerln stehen die Menschen – Winzer, Bauern, Senner, Brauer – im Mittelpunkt. Sie kommen in Kurzinterviews zu Wort und gewähren Einblick in die Herstellung der jeweiligen Köstlichkeiten, vom legendären Nürnberger Lebkuchen und den „Blauen Zipfeln“, bis zu den „Goldenen Landpomeranzen“ aus Passau und den „g‘schmackigen“ Karpfen aus dem Landkreis Tirschenreuth.
Die 100 Genussorte wurden anlässlich des 100. Geburtstags des Freistaats Bayern in einem Wettbewerb des Landwirtschaftsministeriums ermittelt. Ziel des Wettbewerbs war es, so Michaela Kaniber, „das Bewusstsein der Verbraucher für die Genussvielfalt der Regionen und die Einzigartigkeit unserer Spezialitäten zu schärfen“. Das Buch sei, wie auch der Wettbewerb, wichtiger Baustein der bayerischen Premiumstrategie für Lebensmittel.
Die Benediktinerabtei von Abt Sonnenberg übrigens ist berühmt für das seit 1997 gebraute Bier und den Bierbrand aus der Klosterbrennerei und Dinkel-Spezialitäten aus der Klosterbackstube.
Gebührend gewürdigt werden natürlich auch die Weine bayerischer bzw. genauer gesagt unterfränkischer Provenienz aus Randersacker, Iphofen etc.
Die Bedeutung der Frankenweine korrespondiert mit dem Veranstaltungsort der Buchpräsentation: „Lump, Stein, Küchenmeister – Die Wein-Bar im Alten Hof“. Lump = Escherndorfer Lump, Stein = Würzburger Stein, Küchenmeister = Rödelseer Küchenmeister, mit anderen Worten das Grand –Cru-Trio aus Franken, wie es Staatsministerin Michaela Kaniber bezeichnet.
Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau, essen & trinken, LV.Buch im Landwirtschaftsverlag: „100 Genussorte in Bayern – ein kulinarischer Reiseführer“, Softcover 272 Seiten, Euro 24.00, ISBN 978 3 7843 5586 3, herausgegeben vom Freistaat Bayern, vertreten durch die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim. Autorin: Doris LoschWeitere Informationen: www.100genussorte.bayern
Titelbild: Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, Jury-Mitglieder Abt Dr. Beda Maria Sonnenberg (r.) und Thomas Zimmermann, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Foto: © Angelika Warmuth/StMELF