"Auf einmal lag das Wort in der Luft", beschreibt Beate Bentele, Leiterin der Pressestelle der Sammlung Café Luitpold, den magischen Augenblick, "die PlauderTassen waren da!". Unter dem Begriff "Plaudertassen – Die Liebe zum Kaffeehaus" findet nun bereits die sechste Ausstellung der Sammlung Café Luitpold statt.
Natürlich befasst sie sich mit der Kaffeehauskultur, zu der das Café selbst seit 1888 ein gutes Stück beiträgt, und greift die Geschichte der Kaffeehäuser ebenso auf wie die Philosophie, die diese koffein-trunkenen Stätten der Gastlichkeit durchzieht, Gegenwart und Zukunft. Berühmte Namen wie das Central und das Hawelka in Wien tauchen in einer Videoschau auf, das Caffé Florian in Venedig und das New York Palace in Budapest. Ausstellungsfarben sind Weiß und Gold. Amüsant ist die Kaffeelöffelsammlung des Grafen von Schweinitz, 300 Stück hat der Adelige einstens auf seinen Weltreisen "mitgenommen". Die PlauderTassen kann man sich ans Ohr halten – es handelt sich um die in Museen übliche Kopfhörer, aber eben in Kaffeetassenform – und erfährt Allerlei aus der Welt des belebenden Getränks. Diese Welt ist sehr bunt – wer weiß schon, dass es Ziegen waren, die in der äthiopischen Region Kaffa die beglückende Wirkung der roten Kaffeekirschen entdeckt haben (sollen). Ein kleiner Höhepunkt der Ausstellung ist das Wasserbecken mit einer Installation, bei der sich Sushi und Kaffeekultur in einer Art Kneipp-Ambiente treffen.
Im Kaffeehaus sind Literatur und Musik zuhause. Weshalb zum Beispiel die Pianistin Anna Kirichenko, der Violonist André Frank und der Vortragskünstler Alexander Netschajew im Café das Publikum mit ihrer Kunst erfreuen können.
Kaffeehausgeschichte spannt sich vom einstigen prachtvollen Palastcafé bis zum heutigen Kaffee to go. Kulturpessimisten können sich jedoch freuen, denn Beate Bentele weiß: DDer Genußminimalismus à la Kaffee im Pappbecher ist auf dem Rückzug. Es findet eine Rückbesinnung statt. Das Kaffeehaus wird wieder zum Ort der Begegnung und des Genusses".
Die Ausstellung ist werktags von 10.00 bis 19.00 Uhr geöffnet und dauert bis Juni 2009.
Text: Doris Losch
Weitere Informationen:
www.luitpoldblock.de
(Der Link wurde am 12.05.2008 getestet.)
Bild: Reizvolles Deckenmotiv in den sehenswerten Räumen der Sammlung Café Luitpold. Foto: Brigitte Karch