Forscher von der Universität Oxford haben nun gezeigt, warum das so ist. Sie verglichen die Hirnaktivitäten von wahren Schokofans und Gelegenheitsgenießern. Bei einem Geschmackstest fanden die Forscher zunächst keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen " zumindest in dem Teil des Gehirns, der für das Geschmacksempfinden zuständig ist. Alle Testpersonen reagierten etwa gleich stark, wenn sie die Schokolade nicht sehen, sondern nur schmecken konnten. Wurde ihnen jedoch ein Schokoladenbild gezeigt, kristallisierten sich deutliche Unterschiede heraus. Der bloße Anblick der Süßigkeit löste bei den Schokoholics besonders starke Aktivitäten in Bereichen des Gehirns aus, die bei der Verknüpfung von visuellen Reizen mit angenehmen oder unangenehmen Erfahrungen eine Rolle spielen. Außerdem traten Hirnregionen in Aktion, die die Bewertung einer erwarteten Belohnung vornehmen und zur Entscheidungsfindung beitragen. Dieser Teil des Gehirns ist normalerweise bei Menschen besonder aktiv, die sich sehr gut durch Belohnungsanreize motivieren lassen.
Offenbar liegt der besondere Reiz von Schokolade also nicht in ihrem Geschmack. Wichtiger ist vielmehr die freudige Erwartung, die ihr Anblick beim echten Fan auslöst, sowie ihr Status als besonders attraktive Belohnung. Fast jedem Menschen kann man mit etwas Süßem eine Freude machen " aber bei Schokofans scheint die Vorfreude aufgrund bestimmter, möglicherweise angeborener Eigenschaften besonders groß. Entsprechend schwer fällt es dann, der süßen Versuchung zu widerstehen.
Quelle: aid, Dr. Margit Ritzka
Bild: Pralinen " Schokolade in seiner leckersten Varante. Foto: Brigitte Karch